Viele von euch teilen vielleicht ein Problem mit mir an dem sich auf den ersten Blick nur schwer etwas ändern lässt. Man lebt alleine oder sieht die Mitbewohner nicht so häufig und wird nun damit konfrontiert nur für sich selbst zu kochen. Für einen alleine. Das kann schon sehr demotivierend sein…

Anfangs bemüht man sich vielleicht noch: Tortellini mit Gorgonzolasauce, Brokkoli-Cremesuppe, Gemüse-Bolognese, ein Salat oder Tsatsiki und das meist auch noch in größeren Portionen um für den nächsten Tag auch gleich ein Essen zu haben oder um damit die Tiefkühltruhe zu füllen.

Aber irgendwann ist man es Leid sich zu überlegen „Was will ich denn die nächsten Tage essen?“ Fleisch ist für einen alleine oft zu teuer, die Packungen mit 3 Putenschnitzel reichen für 3 bis 7 Tage (je nachdem ob man wirklich Schnitzel macht oder ob man alles schnetzelt und portionsweise einfriert) und man will auch nicht jeden Tag Frankfurter oder Käsekrainer essen nur weil es die Großpackungen supergünstig gibt.

Als ich ausgezogen bin wurde ich quasi langsam aber sicher immer mehr zur Flexitarierin. Ich ernähre mich vorwiegend vegetarisch, esse aber dennoch hin und wieder Fleisch, am liebsten noch Fisch. Er ist eine gute Quelle für Eiweiß und essentielle Fettsäuren wie beispielweise Omega3 und Omega6.


Meistens jedoch spornt mit etwas anderes an mich in die Küche zu stellen und die Pfanne anzuheizen: ich koche vegan.

Das heißt nicht, dass es jetzt für mich verpönt ist Tierprodukte zu essen oder das ich eine Heuchlerin bin, nein. Ich entscheide für mich selbst was ich esse und welchen Weg ich einschlage. Wenn ich heute Lachs mit Zucchini essen will, dann esse ich heute Lachs mit Zucchini. Wenn ich morgen Milchreis essen will, dann esse ich morgen Milchreis. Und wenn ich doch lieber vegan gefüllte Zucchini mit Couscous essen will, dann esse ich das auch.

Niemand braucht sich gezwungen fühlen seine Lebenseinstellung zu ändern und niemand ist ein schlechter Mensch weil er nicht komplett auf den Zug der „gesunden Lebensweise“ aufspringt, das kann einem niemand vorschreiben.

Schon ein veganes Gericht die Woche reicht! Das heißt nämlich, dass man offen für neues ist und vor allem: man hat sich mit dem auseinander gesetzt was man isst und nicht einfach irgendwo Fastfood mitgenommen. Für mich war es wirklich eine große Motivation meine Fertigkeiten zu verbessern und neues auszuprobieren. Ich meine, wer kennt denn nicht den Gedanken „Veganes Essen? Das schmeckt doch nur nach Tofu-Pampe mit Gras und Erde.“

Aber genau das herauszufinden, genau das auszuprobieren ist ein großer Anreiz sich statt mit Fleisch und Milch mit Tofu, Gemüse und Sojamilch bewaffnet an die Küchenfront zu wagen. Vegane Spaghetti Bolognese und veganer Milchreis mit Beerenkompott beeindruckt nicht nur Gäste nachdem sie ihre erste Skepsis abgelegt haben – oder man sagt ihnen erst im Nachhinein das es komplett vegan war ;) – sondern schmeckt auch noch gut und gibt einem selbst ein gutes Gefühl sich über etwas neues, unbekanntes getraut zu haben!


Und wenn jemand gleich den veganen Kochlöffel schwingen möchte, hier ein paar passende Rezepte =)