Am Donnerstag vor genau drei Wochen habe ich in meiner Mittagspause wie so oft gemütlich auf Facebook durch die Neuigkeiten vor mich hin gescrollt. Plötzlich entdeckte ich einen Post, dessen Inhalt fast zu gut geklungen hat, um wahr zu sein. Es war ein Aufruf für zwei spontan frei gewordene Plätze im „Hungry for Wurst“ Kochkurs, veranstaltet von den liebenswerten Food Bloggern von Because you are hungry - Toni und Bene :)

Nach einem schnellen Blick auf meinen Terminkalender und wenigen aber präzisen Zeilen Textkonversation mit Lissy war es dann beschlossene Sache: Wir wollen da hin! Eine Facebook Nachricht und eine kleine Portion Glück später wussten wir dann auch, dass die Plätze unser sind und wir uns dort vor Ort treffen

Vorneweg wurde uns mitgeteilt, dass nebenher für einen woman.at Artikel gefilmt wird (Link dazu am Ende des Artikels) und der eine Termin speziell für Food Blogger vorgesehen ist - der Kochkurs allerdings trotzdem abgehalten wird wie immer, weil sich das bewährt hat. Aus meiner Sicht sehr positiv, denn so bekommt ihr in diesem Blogeintrag auch gleich einiges vom normalen Ablauf mit, falls ihr selbst an dem Kurs interessiert seid ;-)

Stattgefunden hat das Ganze im Wiener Kochsalon. Dieser war uns als Veranstaltungsort noch unbekannt, die Räumlichkeiten erwiesen sich aber sofort als sehr offen und durchaus sympathisch.

Vorneweg gleich mal ein Gläschen Sekt, dann kocht es sich besser :)
Alles war bereits von Anfang an aufgebaut und machte Lust aufs „loswursteln“.

Der Ablauf des Abends war schnell erklärt: Die Teilnehmer teilten sich in fünf Grüppchen zu jeweils zwei Personen und jedes Grüppchen bekam den Auftrag, sowohl eine Sorte Wurst als auch einen Dip dazu zu zaubern. Als Hilfe hierzu bekamen wir ein kleines praktisches Rezeptbüchlein. Unsere Aufgabe war die Herstellung einer Merguez, einer Lammbratwurst nordafrikanischen Ursprungs und einer Salsa Mexicana.

Zu den weiteren Wurstsorten des Abends zählten unter anderem italienische Salsiccia, bayrische Weißwurst, englische Banger und eine Erdäpfelwurst. Bei den selbstgemachten Dips waren neben unserer Salsa eine Barbecue Sauce, Süß Sauer Sauce, Senf und Ketchup vertreten.

Wichtig bei unserer Lammbratwurst war zuerst, entsprechend Lammfleisch gemeinsam mit fettem Rindfleisch und - in unserem Fall - rohem (auch genannt „grünem“) Speck zu kombinieren, um auf den für die Wurst wichtigen Fettgehalt zu kommen. Danach kam das Fleisch in den Tiefkühler, da es beim Faschieren nicht zu warm werden sollte.

In der Zwischenzeit habe ich mich um die Gewürzmischung für unsere Wurst gekümmert, während Lissy sich der Herstellung der Salsa Mexicana gewidmet hat.

Lammschulter, Rindfleisch und roher Speck werden vermengt.
Die Gewürzmischung für die Merguez.

Teil der Salsa waren unter anderem Dosentomaten, Chilischoten, frischer Koriander und rote Zwiebeln. Abgeschmeckt und verfeinert wird das Ganze dann nach dem gründlichen durchmixen mittels Stabmixer mit Zitronenabrieb, Zitronensaft, Essig, Salz und Pfeffer.

Gehackter Koriander in Arbeit~
Unsere Salsa vor dem Mixen…
…und danach, beim abschmecken und verfeinern.
Salsa Mexicana: Fertig! =D

Nachdem das Fleisch dann lange genug im Tiefkühler zu sich selbst und der richtigen Temperatur gefunden hatte, wurde uns auch schon fachmännisch erklärt, wie man die zur Verfügung gestellten Fleischwölfe richtig fürs Faschieren der Wurst zusammenbaut. Und dann ging es natürlich gleich mal ans Faschieren!

Der Fleischwolf wird fürs Faschieren präpariert…
…und waltet seines Amtes.

Einige der anderen Wurstsorten verlangten feineres Brät, deshalb mussten diese dann nochmals mit einem feineren Lochsieb Aufsatz faschiert werden. Für unser Wurstrezept reichte allerdings das grobe Brät und das galt es dann mit der Gewürzmischung und etwas Olivenöl zu vermengen.

Spice it up!
Einige anderen Wurstrezepte verlangten nach feinerem Brät.

Als nächstes wurden die Fleischwölfe auf die Füllrohr Aufsätze umgerüstet, damit man den Darm darauf aufziehen kann. Je nach Sorte und gewünschter Dicke der Wurst kamen entweder Schweinedarm oder Schafsdarm zum Einsatz, die für uns bereits vorab mindestens eine Stunde in lauwarmem Wasser gewässert wurden.

Bene erklärt, wie man den Darm auf das Füllrohr aufzieht.
Unsere Wurst verlangte nach dem dünneren Schafsdarm.

Nachdem jede Gruppe fertig war mit ihrem jeweiligen Wurstdarm, folgte eine ausführliche Lektion im Befüllen sowie dem anschließend korrekten Drehen der Würste. Hier möchte ich allerdings nicht zu ausführlich ins Detail gehen, um nicht gleich den ganzen Kochkurs zu spoilern :D

Schön Vorsicht walten lassen, damit der Darm beim Aufziehen nicht reisst.
Die Lektion im Würstel drehen.

Nach der Lektion waren wir dann auch endlich selbst dran mit dem Höhepunkt des Abends - jetzt mal natürlich abgesehen vom Essen selbst - endlich durften wir unsere eigenen Würstel herstellen =)

Langsam und vorsichtig füllten wir unseren Schafsdarm mit der Wurstmasse. Heraus kam ein meterlanges Wurst Ungetüm, das danach verlangte zu Würsten gedreht zu werden. Gesagt getan… die ersten paar waren zwar noch etwas unförmig, der Rest unserer Würstelkette konnte sich aber durchaus sehen lassen.

Jetzt geht’s um die Wurst!
Unsere meisterhaft gedrehten Lammbratwürste =3

Bevor es jetzt allerdings ans Anbraten unserer Kreation ging, folgte noch eine kurze aber spannende Einführung ins Räuchern von Lebensmitteln zuhause - demonstriert mit einfachsten Haushaltsmitteln anhand der Barbecue Sauce. Neben einem entsprechend alten Topf den man am besten nie wieder für etwas anderes verwenden will (siehe Bild) braucht man dazu nur feine Räucherspäne (Räuchermehl, erhältlich im Anglerbedarf) und eine Herdplatte, die sich auch im Freien betreiben lässt.

Uns hat das feine Raucharoma der Sauce jedenfalls überzeugt und wir werden uns im Laufe des Jahres bestimmt auch selbst am Räuchern versuchen - vielleicht auch in einem VLOG :3

Jeder alte Kochtopf mit Siebeinsatz und Deckel tut hier gute Dienste.
Räuchern bitte möglichst nur im Freien ;)

Der restliche Abend verging wie im Flug, zuerst einmal ging es jetzt natürlich mal ans Anbraten aller Würste. Anfangs hatten wir leider fast alle Herde etwas zu heiß eingestellt, was zu aufgeplatzten Würsten führen. Aber das ist natürlich kein Drama, mit etwas weniger Herdleistung kamen denn doch noch sehr schöne Ergebnisse heraus.

Die ersten Würste litten etwas unter zu viel Hitze…
…aber die späteren Fuhren wurden dann zum Glück doch noch hübscher.

An der reichlich gedeckten Tafel (siehe Titelbild) erwarteten uns unsere selbstgemachten Würste, Dips, hervorragendes selbstgemachtes Brot (von SOAP|KITCHEN|STYLE) und zugehörige Getränke. Zum Abschluss gab es noch ein kleines Überraschungs-Dessert und nach so einem ereignis- und arbeitsreichen Abend gönnte sich sogar Lissy als nicht gerade Kaffee-Freund mit mir ausnahmsweise einen Espresso.

Der Esstisch war reichlich gedeckt.
Ein Espresso zum Abschluss kann nie schaden.

Als Fazit des Abends kann ich auf jeden Fall für uns beide sprechen, dass es uns jede Menge Spaß gemacht hat und wir möchten uns nochmals ganz herzlich bei Toni und Bene bedanken, dass wir dabei sei durften!

Happy faces =D

Würden wir den regulären Kochkurs weiterempfehlen? Und wenn ja, wem?

Wir können auf jeden Fall jedem, der schon mal wissen wollte, wie man seine eigenen Würstel macht, den „Hungry for Wurst“ Kochkurs nur wärmstens empfehlen. Egal auf welchem Level man ist, als Hobbykoch kann man hier garantiert noch den einen oder anderen interessanten Tipp mit nach Hause nehmen =)

Zu guter Letzt hier noch der Link zum woman.at Artikel, das im Zuge des Kurses entstanden ist. Wer im zugehörigen Video genau hinsieht, entdeckt uns auch bestimmt irgendwo im Hintergrund!


Interessante Links:
 „Hungry for Wurst“ Kochkurs
 Blog: Because you are hungry
 woman.at Artikel