Wenn es etwas gibt, wofür wir in jeder einzelnen Folge unserer Kochshow wertvolle Sendezeit aufwenden, dann ist es das Schneiden und zerkleinern von Zutaten. Es mag sich zwar für passionierte Hobbyköche etwas langweilig darstellen, wenn zum zehnten Mal gezeigt wird, wie eine Zwiebel gewürfelt wird, aber bei Fresh 'n' Awesome legen wir großen Wert darauf, möglichst alle Arbeitsprozesse in unseren Rezept vor laufender Kamera zu erfassen. Abgesehen davon ist es manchmal ja doch ganz hilfreich – denn Hand aufs Herz, hätten Sie aus dem Stegreif gewusst wie man einen Granatapfel richtig auslöst oder eine Artischocke am besten verarbeitet? Eben! So zollen wir dem wohl am meist vorkommenden Arbeitsschritt beim Kochen, mit durchschnittlich 85 Sekunden in jeder Episode den nötigen Respekt.

Und auch abseits der Küche wird viel geschnitten – nämlich in der Postproduktion. Ein paar Sekunden mehr, nämlich ziemlich genau 47.000, oder besser gesagt ca. 13 Stunden, wandern Folge für Folge in die nachträgliche Bearbeitung. Immerhin will das Material von bis zu vier Kameras in einen mundgerechten YouTube Block gepresst werden. Videoschnitt ist dabei mein primäres und wichtigstes Werkzeug. Mit Hilfe von Schnitt lasse ich Steve in wenigen Momenten einen Teig ausrollen oder Lissy blitzschnell eine Soße anrühren. Aus Minuten Backzeit werden im Zeitraffer Sekunden und kleinere Aufgaben finden bei der Vorstellung der Zutaten, in wenigen Frames Platz. So ist es den beiden möglich in weit unter 10 Minuten zwei ratinierte Gerichte zuzubereiten und dabei sogar noch hilfreiche Tipps zu geben.

Wer die Show allerdings seit ihrem Start im August verfolgt, der weiß: Das war nicht immer so. Schlägt der Pilot noch mit über 17 Minuten zu Buche, so unterschritt die Jänner-Folge bereits die magische Grenze von 8 Minuten. Bleibt nur die Frage: Was ist mit den restlichen 9 Minuten oder 13500 Frames passiert? Die Antwort auf diese Frage ist ganz einfach: Weg geschnitten!

Wie jedes Format, so durchläuft auch Fresh 'n' Awesome einen fortlaufenden Wandlungsprozess. Von Ausgabe zu Ausgabe, sind Lissy, Steve und ich bemüht ständig etwas zu verbessern - und verbessern bedeutet in der Regel straffen. Als Editor ist es meine Aufgabe das Gezeigte so ansprechend wie möglich zu präsentieren. Es gilt den Zuseher mit unterschiedlichen Einstellungen, Tempowechsel und Effektblenden bei Laune zu halten, ihn dabei aber nicht mit einem wirren Pacing aus dem Sehfluss zu reißen. Zur Veranschaulichung:  Es ist für den Betrachter vollkommen okay, wenn man das Anbraten eines Karrees samt Würzung für nur wenige Augenblicke zeigt um die Illusion aufrecht zu halten, während eine umgedreht Reihenfolge in der Zubereitung (z.B. waschen vor schälen) für unnötige Verwirrung sorgen würde.

Natürlich dauern alle gezeigten Prozesse in Echtzeit wesentlich länger als diese in der Show gezeigt werden. Es ist eben schlichtweg unmöglich ein Menü aus Vor- und Hauptspeise in wenigen Minuten servierfertig zu bereiten. Ebenso ist es nicht möglich die Rezepte synchron unter Anleitung zum Video nach zu kochen. Dies war aber auch nie unser Ziel. Die Show soll viel mehr Dinge veranschaulichen, welche sich sonst schwer erklären lassen. So kann man die Konsistenz einer Mischung mit 100 Worten beschreiben oder schlichtweg in einem Video herzeigen. Für die genauere Ausführung aller Arbeitsschritte und Zutaten empfehlen wir daher die Rezepte auf der Webseite zu lesen sowie ein wenig eigene Experimentierfreunde beim Kochen. Fresh 'n' Awesome die Kochshow soll nämlich vornehmlich unterhalten und einfach Lust aufs Kochen machen!